von Klaus Riedel
Im Rahmen des Projekts „Natur schafft Kunst“ wurde 1995 die „Kapelle für einen sterbenden Baum“ in der Talaue geschaffen. Über zwanzig Jahre hat die Natur also weiterhin Kunst geschaffen und – entsprechend der jeweiligen Jahreszeit – erhalten. Ganz im Sinne des Projektes.
Nagte nun wirklich der Zahn der Zeit an der Kapelle? War sie der Kunstlichtung im Weg? Wann und wo wurde von einer „Integration“ der Kapelle in die Kunstlichtung gesprochen bzw. geschrieben? Fragen, auf die es kurze, klare Antworten gibt.
Bis heute hatte es die Natur geschafft, das Objekt zu erhalten. Die Bilder aus dem Sommer 2016 zeigen diese wunderbare Kraft der Natur. Je nach Jahreszeit sah die Kapelle anders aus. Ganz nach dem Motto, „Natur schafft Kunst“. Von Integration in die Kunstlichtung war meines Wissens nie die Rede. Führte erst die Verschiebung der Kunstlichtung zur Kollision? Ohne genaue Kenntnisse entsorgte dann die Gartenbaufirma die „Kapelle“. Sie war nicht einsturzgefährdet. Im Gegenteil. Die Vegetation hätte auch in diesem Jahr und in den folgenden Jahren für ihr Leben gesorgt.
Ingo von Pollern hat Recht, wenn er es so kommentiert: “Das hätte nicht passieren dürfen“. Auch der Ärger von Alfonso Fazio ist nachvollziehbar. Die Kritik an Kunstlichtung und Vorgehensweise wird bleiben.
Doch nun hat sich wunderbar gefügt, dass dem „Künstler des Vergänglichen“ offenbar gleich wieder ein neuer Auftrag zuteil wird. Da können wir doch alle zufrieden und beruhigt sein. Ganz nach dem Motto: „Ruhe ist die erste Bürgerpflicht!“.
Und so sieht das Gelände im März 2017 aus:
Ingrid Hassler 71334 Waiblingen
Käthe-Kollwitz-Weg 10
Tel. 07151/984844
I. Hassler, Käthe-Kollwitz-Weg 10, 71334 Waiblingen
21. März 2017
Talaue
Was machen die Verwaltung von WN und ein Teil des Gemeinderates mit der bisher so schönen Talaue mit einem sehr hohen Freizeitwert? Sie wird nachhaltig zerstört, um sich für ein paar Wochen währen der Gartenschau von den anderen Gemeinden an der Rems abzuheben. Jetzt wird auch noch eine Stromleitung verlegt, es fehlt dann nur noch ein Parkplatz für die erhofften Besucher aus aller Welt. Aber was passiert nach der Gartenschau, wenn die Verwaltung lt. OB Hesky nicht mehr für die „Bespassung“ zuständig ist. Dann wird ein zweiter „Alter Postplatz“ entstehen mit allen Unzumutbarkeiten, die man dort täglich beobachten kann, wenn man gewillt ist, mit offenen Augen durch die Stadt zu gehen. Der Platz und vor allen Dingen der Durchgang und die Treppe sind ein großer Abfall- und Aschenbecher – leider wird das nicht wahrgenommen.
Aber den vorläufigen Höhepunkt der Verschandlung der Talaue stellt die Entfernung des über 20 Jahre alten Denkmals „Kapelle für einen sterbenden Baum“ dar. Bei welcher Vorstellung wurde auf die evtl. fehlende Standfestigkeit hingewiesen? Oder hat sich die Verwaltung darüber nicht informiert und wenn nicht, warum? Ich habe leider noch von keiner Seite gehört, wer die Verantwortung hierfür übernimmt.
Würde ein Bürger, der aus Versehen das Denkmal beschädigt hätte, auch auf so großes Verständnis der Stadtverwaltung hoffen können oder würde dann wegen Sachbeschädigung ermittelt?
I. Hassler, Waiblingen
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