Alpendämmerung

Filmabend im Forum Süd
Alpendämmerung – Die Alpen ohne Gletscher
Ein Dokumentarfilm von Thomas Aders und Wolfgang Wanner

Freitag, 18. Oktober 2019, 19.30 Uhr
Forum Süd im Martin-Luther-Haus, Danziger Platz 36, Waiblingen
Eintritt 5,- €

 

Für die Rettung der Gletscher in den Alpen ist es längst zu spät und ihr Ende nur noch eine Frage der Zeit. „Sterbebegleitung“ nennt der Schweizer Glaziologe Matthias Huss seine Klettertouren. Als Leiter des wissenschaftlichen Gletschermessnetzes vermisst er etwas, das die Europäer bald vermissen werden: das blaue Eis der Alpen.

Die Gefahren durch Gletscherschmelze nehmen drastisch zu.

Zudem gibt es wegen des Klimawandels jedes Jahr deutlich mehr „Extremwetterlagen“, Starkregen unterstützt die Abbruchtendenzen massiv. Die Folge: Erdrutsche und Bergstürze wie im Schweizerischen Bondo oder im österreichischen Valsertal. In der Schweiz werden bereits Siedlungen zurück gebaut, Menschen müssen ihre Häuser für immer verlassen. Wie gehen die Menschen in den Bergen mit dem Gletschersterben um und wie stellen sie sich auf veränderte Bedingungen ein? Am Aletschgletscher wird sein Dahinschwinden von den Einheimischen betrauert wie das Dahinscheiden eines guten alten Freundes.

Die Wirtschaft in den Alpendörfern hängt vor allem vom Wintertourismus ab. Experten gehen davon aus, dass es etwa zur Jahrhundertmitte nur noch über 2000 Meter ausreichend natürlichen Schnee zum Skifahren gibt. Das bedeutet das Aus für etwa 70 Prozent der Skiorte in den Ost-Alpen, wie manche Wissenschaftler vorher sagen. Doch statt Alternativen zu entwickeln, wird weiter in den Skitourismus investiert. Mit Schneekanonen wird dem Klimawandel getrotzt und Beschneiungsanlagen in immer höhere Regionen gebaut. Der Verlierer steht schon fest: die einzigartige alpine Landschaft. Sie wird durch Bodenverdichtung und Erosionen zerstört.

Einige Gemeinden erstellen bereits Modelle für den Alpin-Tourismus der Zukunft. Angesichts steigender Temperaturen wird die kühlere Bergwelt für Touristen vor allem im Sommer immer attraktiver werden.

Das Verschwinden der Gletscher als Wasserspeicher ist schon heute ein großes Problem. Landwirte im Engadin leiden bereits unter Wassermangel. Seit Jahrhunderten benutzen sie Schmelzwasser zur Bewässerung. Im vergangenen extremen Sommer brachten Helikopter Wasser zu den Kühen auf den Graubündner Alpen.

Die Hydrologin Carmen de Jong rechnet damit, dass in vielen alpinen Skigebieten das Wasser künftig knapp wird. Und doch betreiben die Menschen weiter Raubbau an Eis und Schnee – aus Liebe zu den Bergen und zum Wintersport.

Ein halbes Jahr haben die Autoren die Alpen beobachtet, von Slowenien bis in die Schweiz – eine Abschiedsreise zu den Gletschern.

 

Die Autoren:

Wolfgang Wanner berichtet als Auslandskorrespondent für die ARD aus der Schweiz.

Dr. Thomas Aders war Jahrzehnte lang für die ARD als Korrespondent in Südamerika und im nahen Osten tätig. Seit 2017 ist er weltweit für die SWR Auslandsredaktion tätig. Im Jahre 2018 beschäftigte er sich schwerpunktmäßig mit der Veränderung des Klimas und den Auswirkungen auf die Lebensbedingungen in den europäischen Alpen sowie dem Phänomen von umweltbedingter Massenmigration.

Tomy Aders wird bei der Veranstaltung da sein, eine Einführung geben und anschließend Fragen beantworten.

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